Alterssicherung

Politikum 4/2019

herausgegeben von
Johannes Varwick
unter Mitarbeit von
Gertrud M. Backes, Axel Börsch-Supan, Vera Eirich, Kornelia Hagen, Thorsten Hippe, Stephan Klaus, Tim Köhler-Rama, Bert Rürup, Johannes Varwick, Jana Windwehr

Alterssicherung ist eines der zentralen politischen Themen. Früher oder später macht sich jede(r) Gedanken um ein auskömmliches Leben im Alter und überlegt, was er oder sie dafür tun kann. Dabei ist inzwischen wohl allen klar, dass die gesetzliche Rente allein keineswegs den Lebensstandard im Alter wird sichern können. Doch Alterssicherung ist nicht nur ein individuelles, sondern vor allem auch ein hoch politisches Thema. Der Staat setzt die Rahmenbedingungen in der Alterssicherungspolitik, legt direkt oder indirekt Beitragssatz wie Rentenhöhe fest und ist mit dem Träger der gesetzlichen Rent…

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Bestellnummer: Pk4_19
EAN: Pk4_19
ISBN: Pk4_19
Reihe: Politikum
Erscheinungsjahr: 2019
Seitenzahl: 80
Produktinformationen

Alterssicherung ist eines der zentralen politischen Themen. Früher oder später macht sich jede(r) Gedanken um ein auskömmliches Leben im Alter und überlegt, was er oder sie dafür tun kann. Dabei ist inzwischen wohl allen klar, dass die gesetzliche Rente allein keineswegs den Lebensstandard im Alter wird sichern können. Doch Alterssicherung ist nicht nur ein individuelles, sondern vor allem auch ein hoch politisches Thema. Der Staat setzt die Rahmenbedingungen in der Alterssicherungspolitik, legt direkt oder indirekt Beitragssatz wie Rentenhöhe fest und ist mit dem Träger der gesetzlichen Rentenversicherung, der Deutschen Rentenversicherung Bund, zentraler rentenpolitischer Akteur. Zudem werden die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung nicht nur durch Beiträge finanziert, sondern auch durch Zuschüsse des Bundes von derzeit rund 100 Milliarden Euro jährlich – und damit sind sie eines der größten Posten im Bundeshaushalt.

In einer alternden Gesellschaft werden immer weniger Beitragszahler für immer mehr Rentenbezieher aufkommen müssen. Anhaltend niedrige Geburtenraten – 2018 wurden in Deutschland 787 000 Kinder geboren – können den demographischen Trend nicht umdrehen (im gleichen Jahr waren rd. 935 000 Sterbefälle zu verzeichnen). Für das Jahr 2030 wird ein Anteil der über 65-Jährigen von fast 25 Prozent erwartet, während es 2014 noch 18 Prozent waren. Die 2018 gesetzlich festgelegte ‚doppelte Haltelinie‘ besteht aus einer Obergrenze für den Beitragssatz und einer Untergrenze für das Rentenniveau. Ob diese Ziele erreichbar sind, ist allerdings umstritten und so verwundert es nicht, dass fast im Wochenrhythmus neue Vorschläge zur Reform der Rentenpolitik in die Debatte geworfen werden. Die daraus resultierenden Konflikte ergeben einen hohen Bedarf an Reflexion und politischen Richtungsentscheidungen.

Diese Ausgabe von Politikum nimmt – wie immer jenseits der Tagesaktualität – das Thema Alterssicherung umfassend in den Blick: Nach einem Grundsatzbeitrag zu den Konsequenzen des demographischen Wandels wird die deutsche Rentenpolitik kritisch bewertet, die Effizienz privater Altersvorsorge hinterfragt und über Altersbilder in einem umfassenden Sinne nachgedacht. Zudem wird analysiert, was die europäische Politik zu diesem Thema beitragen kann und wie Studierende auf das Thema blicken. Ein Interview mit dem wohl einflussreichsten „Rentenprofessor“ der vergangenen zwei Jahrzehnte sowie Überlegungen zur Behandlung des Themas im Schulunterricht runden das Heft ab.

Ist die Rente also sicher? Oder doch sicher zu niedrig?

Inhaltsübersicht

 

Schwerpunkt
Alterssicherung und demographischer Wandel
Eine kluge Alterssicherungspolitik sollte den demo-
graphischen Wandel als zentrale Herausforderung
verstehen – und dafür Lösungen finden. Dabei nur
politische Geschenke zu verteilen löst die Schwierig-
keiten keineswegs in Luft auf.

 

Schwerpunkt
Rentenpolitik ohne Kompass
Die aktuelle Rentenpolitik liefert keine Antworten
für die anstehenden Herausforderungen. Leistungs-
reduktion und der Anstieg der Altersarmut lassen
die Akzeptanz in der Bevölkerung erodieren. Zeit
zum Umsteuern.

 

Schwerpunkt
Riester-Rente – leeres Versprechen?
Die Ökonomisierung der Alterssicherung mitsamt
Riester-Rente hat zu Unsicherheiten, nicht jedoch zu
Lösungen des demographischen Problems geführt.
Ein Erfolgsmodell sieht anders aus.

 

Schwerpunkt
Soziologie des Alter(n)s
Altersbilder verändern sich stetig, und körperliche
Alterungsprozesse werden immer weniger als Aus-
druck einer natürlichen Entwicklung hingenommen.
Eine kritische Diskussion dieser Umbrüche tut Not.

 

Schwerpunkt
Alterssicherung – die europäische Dimension
Auch wenn der EU die Zuständigkeit für die Alters-
sicherungspolitik weitestgehend fehlt: Rente ist längst
ein europäisches Thema geworden. Was bedeutet das
für nationalstaatliche Handlungsspielräume?

 

Schwerpunkt
Studierende und Alterssicherung
Was denken Studierende zum Thema Alterssicherung
und was wissen sie darüber? Eine gesamtgesell-
schaftliche Debatte scheint bitter notwendig.

 

Interview
Der Rentenpolitik fehlt die Leitidee
Der wohl einfl ussreichste Rentenberater der vergan-
genen 25 Jahre in Deutschland, Bert Rürup, skizziert
die langen Linien der deutschen Alterssicherungspolitik.
Er kritisiert wahltaktisch motivierte Klientelpolitik
und sieht viel Symbolpolitik. Eine leitende
Idee sei aber nicht erkennbar.

 

Forum
Altersvorsorge im Unterricht
Das Thema Altersvorsorge im Schulunterricht
empfi nden viele als eher sperrig. Dabei ist die Frage,
wie die Politik ein gerechtes und effi zientes Renten-
system schaff en kann, für Schülerinnen und Schüler
höchst relevant. Ideen zur Umsetzung in der Schule.

 



Alterssicherung

Axel Börsch-Supan
Gestaltungswille statt politischer Geschenke.
Alterssicherungspolitik und
demographischer Wandel      4

Glossar      14

Tim Köhler-Rama
Rentenpolitik ohne Kompass.
Zeit für eine Systemdiskussion      16

Kornelia Hagen
Private Altersvorsorge – Allheilmittel
oder leeres Versprechen?      26

Gertrud M. Backes
Bilder und Diskurse des Alter(n)s      34

Jana Windwehr und Manuel Wäschle
Alterssicherungspolitik durch die Hintertür?
Chancen und Grenzen der Europäisierung      42

Vera Eirich, Stephan Klaus, Johannes Varwick
Skeptisch und mit gemischten Kenntnissen.
Studierende und Alterssicherungspolitik      50


Interview mit Bert Rürup
über die großen Linien der Rentenpolitik
in Deutschland      56


Forum

Thorsten Hippe
Keine Kinder – keine Rente?
Altersvorsorgepolitik im Unterricht      66


Rezensionen

Bücher zum Thema      72
Das besondere Buch      78
Literaturtipps      79

Autor*innen

Prof. Dr. Gertrud M. Backes
ist Professorin für ‚Altern und Gesellschaft‘ und war u.a. lang-jährige Sprecherin und Mitgründerin der Sektion ‚Alter(n) und Gesellschaft‘ in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

Prof. Dr. Axel Börsch-Supan
ist Direktor des ‚Munich Center for the Economics of Aging‘ (MEA) des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik und einer der führenden deutschen Experten für demographischen Wandel und Reform der sozialen Sicherungssysteme.

Vera Eirich
ist wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg.

Kornelia Hagen
ist Seniorwissenschaftlerin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

Dr. Thorsten Hippe
ist Lehrbeauftragter an der Universität Köln.

Stephan Klaus
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg

Dr. Tim Köhler-Rama
ist Rentenexperte und lehrt Alterssicherungspolitik an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Sozialversicherung.

Prof. Dr. Bert Rürup
ist einer der führenden Rentenexperten Deutschlands. Er war bis 2009 Professor für Finanz- und Wirtschaftspolitik an der Technischen Universität Darmstadt und u. a. Berater verschiedener Bundesregierungen und Ministerien. Heute leitet er als Präsident das ‚Handelsblatt Research Institute‘ und ist Chefökonom des Handelsblatts.

Prof. Dr. Johannes Varwick
ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg und Herausgeber von POLITIKUM.

Manuel Wäschle
hat gerade an der Universität Halle-Wittenberg seine Dissertation zum Thema Europäisierung von Kleinstaaten in der Alterssicherungspolitik abgeschlossen.

Dr. Jana Windwehr
habilitiert an der Universität Halle-Wittenberg zum Thema Europäisierung der Sozialpolitik.

Politikum

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