Glossar: 30 Begriffe der Medienforschung
Affektive Medienwirkung:
Medien beeinflussen nicht nur Kognition, sondern auch Emotionen und Stimmungen – etwa durch Musik oder Bilder.
Agenda-Building:
Nicht nur Medien beeinflussen Öffentlichkeit, sondern auch politische Akteure und Interessengruppen beeinflussen Medienagenda.
Agenda-Setting (McCombs/Shaw):
Medien bestimmen, worüber die Öffentlichkeit nachdenkt, indem sie bestimmte Themen besonders betonen.
Diffamierungseffekt/Sleeper Effect:
Einfluss von Botschaften nimmt zunächst ab, kann aber langfristig wieder steigen – oft bei fragwürdigen Quellen.
Diffusionstheorie (Rogers):
Erklärt, wie Innovationen (z. B. neue Medienformate) sich in Gesellschaften ausbreiten.
Elaboration Likelihood Model (Petty/Cacioppo):
Zwei Wege der Persuasion: zentral (argumentativ) und peripher (emotional, oberflächlich).
Fear Appeal Theory:
Bedrohliche Inhalte
(z. B. Gesundheitsrisiken) können zu Verhaltensänderungen führen – je nach wahrgenommener Selbstwirksamkeit.
Framing (Entman):
Medien gestalten Wahrnehmung, indem sie Themen in bestimmte Bedeutungsrahmen setzen.
Gatekeeping-Theorie (White, Lewin):
Medienakteure entscheiden selektiv, welche Informationen in die Öffentlichkeit gelangen.
Hostile Media Effect/Feindlicher Medieneffekt:
Rezipient:innen mit starken Meinungen empfinden neutrale Medienberichte als parteiisch gegen ihre Sichtweise.
Knowledge-Gap-Hypothese (Tichenor/Donohue/Olien):
Mit zunehmender Medienberichterstattung wächst die Wissenskluft zwischen Bevölkerungsgruppen mit hoher und niedriger Bildung.
Kommunikatives Handeln (Habermas):
Verständigung ist das Ziel kommunikativen Handelns – Medien können den öffentlichen Diskurs fördern oder stören.
Kultivationshypothese (Gerbner):
Dauerhafter Fernsehkonsum prägt das Weltbild der Zuschauer:innen, etwa eine verzerrte Wahrnehmung von Gewalt.
Medienabhängigkeitstheorie (Ball-Rokeach/
DeFleur):
Je stärker Menschen von Medien abhängig sind, desto größer ist deren Wirkung – v. a. in Krisenzeiten.
Medienvertrauen:
Konzept zur Messung, als wie glaubwürdig und zuverlässig Medien von Rezipient:innen wahrgenommen werden.
Narrative Persuasion:
Überzeugungskraft von Geschichten – Rezipient:innen lassen sich durch erzählte Erlebnisse leichter beeinflussen als durch Argumente.
Parasoziale Interaktion (Horton/Wohl):
Einseitige „Beziehung“ zu Medienfiguren – v. a. in Sozialen Medien oder bei bekannten Persönlichkeiten.
Priming:
Medien beeinflussen nicht nur, welche Themen wichtig erscheinen, sondern auch, wie man über diese nachdenkt (kognitive Aktivierung).
Public Sphere Theory (Habermas):
Medien als Bestandteil der öffentlichen Sphäre, in der Meinungen…