Dass am 11. September 2001 eine Epoche begonnen hat, eine Zeitenwende stattgefunden, das ist unstrittig. Viel ist darüber geschrieben worden, Kluges und Dummes, Wichtiges und Unwichtiges. Der Islamwissenschaftler Stefan Weidner, der als Übersetzer arabischer Lyrik begonnen hat, geht einen entscheidenden Schritt weiter: Er beschreibt den Epochenanfang – und deren Ende in Form der Corona-Pandemie. Damit ist 9/11 ein abgeschlossenes Forschungsgebiet. Dies erlaubt dem Autor des schmalen Bändchens, einen furiosen Aufschlag für eine Gesamtwürdigung zu machen. Stets mit dem Bick auf uns, auf „den Westen“, klug informiert aus dem Wissen über den arabischen Kulturkreis. Und – besonders erfrischend – mit klarer Kante, fundierter offener Kritik, meinungsstarker These. Ein Buch, das eine Debatte verdient hat.