Die Autorin

Dr. Ursula Birsl ist Politikwissenschaftlerin und Universitäts­professorin für Demokratieforschung mit den Schwerpunkten EU, Politische Systeme im europäischen Vergleich und BRD an der Philipps-Universität Marburg.

Neue Wege der Demokratieforschung

Das Wirken der Demokratieforschung ist in den vergangenen Jahren immer vielfältiger geworden – auch, weil sich das Forschungsfeld immer komplexer gestaltet. In der Corona-Pandemie zeigen sich paradoxe und neue Entwicklungen: Die Demokratieforschung ist weniger und gleichzeitig mehr gefragt und hat eigene Wege gefunden, in die Öffentlichkeit zu treten.

Es ist nicht einfach, das Wirken der Demokratieforschung in Öffentlichkeit, Politik und Gesellschaft einzuschätzen. Das hat zwei Gründe: Erstens kann das Feld der Demokratieforschung in einer Wissenschaft, die sich als Demokratiewissenschaft verstand, nicht klar abgegrenzt werden. Zweitens ist das Wirken von Politikwissenschaftler*innen so vielfältig, dass es nicht systematisch erfasst werden kann. Es erschöpft sich nicht in Auftritten oder Gastbeiträgen in (überregionalen) Medien. Es ist ein Wirken, das nicht immer unmittelbar sichtbar wird, also unter dem öffentlichen Radar läuft. 

In der Corona-Pandemie ist zu beobachten, dass in Deutschland die Expertise der Demokratieforschung von überregionalen Medien oder von öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen und Talkshows zunächst kaum nachgefragt wurde – und dies, obwohl sich in der politischen Bearbeitung der Pandemie (und der ihr wohlmöglich nachfolgenden Pandemien und Krisen) drängende demokratierelevante Fragen stell(t)en. Dies änderte sich erst im Herbst 2020. Auch andere drängende gesellschaftspolitische Probleme waren öffentlich nicht nachhaltig zu thematisieren, wie etwa die Vertiefung und Dynamisierung geschlechtlicher und sozialer Ungleichheitsverhältnisse im Lockdown. Demokratie- und Sozialforscher*innen suchten deshalb neue Wege, in die Öffentlichkeit zu treten. Internetblogs werden seitdem ebenso eine wichtige Plattform wie das Streamen von Diskussionsveranstaltungen. Die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit könnte sich hierdurch strukturell grundlegend ändern. 

Auf das Wirken der Demokratieforschung in Öffentlichkeit, Politik und Gesellschaft kann hier nur schlaglichtartig eingegangen werden. Die Schlaglichter jedoch zeigen die Breite des Wirkens und auch die Veränderungen in den vergangenen Jahren. Zunächst aber soll geklärt werden, was unter Demokratieforschung verstanden werden kann. 

Was ist Demokratieforschung? 
Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Gerardo L. Munck (2003, 129) unterteilt die (vergleichende) Demokratieforschung in drei Teilgebereiche: (1) Transition/Übergang zur Demokratie (z. B. als sog. paktierter Übergang unter Einschluss der Eliten des Vorgängerregimes über Amnestiegesetze oder Einbindung in die neuen Herrschaftsformen), (2) Stabilität von Demokratien und (3) Qualität von Demokratien. Die Demokratieforschung ist ein Forschungsfeld, das quer zu den Teilgebieten der Politikwissenschaft liegt, aber oftmals der Vergleichenden Politikwissenschaft zugeordnet wird. Dieses Teilgebiet hat sich in den 1970er/1980er Jahren entwickelt (hierzu Hartmann 2015, 56). Hintergrund waren der Zusammenbruch von autoritären Regimen und Militärdiktaturen in Südeuropa (Griechenland, Portugal, Spanien) sowie Lateinamerika und die dann einsetzenden Transformationsprozesse in der sog. dritten Demokratisierungswelle (1974 bis ca. 1995; Huntington 1991). Zunächst etablierte sich in der US-amerikanischen Politikwissenschaft eine vergleichende Demokratie- und Transformationsforschung, da schnell klar wurde, dass nur wenige Kenntnisse über die politischen Gesellschaften insbesondere in Lateinamerika vorlagen. 

In der Bundesrepublik Deutschland und Westeuropa entwickelte sich die (vergleichende) Demokratieforschung bereits nach dem Zweiten Weltkrieg, ohne dass sie schon als solche bezeichnet wurde. Hier waren es die Erfahrungen mit dem deutschen Nationalsozialismus, dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust als Zivilisationsbruch, die dieses Forschungsfeld begründeten. Erst in diesem Kontext und auf Betreiben der britischen und US-amerikanischen Alliierten konnte sich die Politikwissenschaft als universitäre Fachdisziplin und universitäres Massenfach etablieren. Die Sozialwissenschaften aus Soziologie und Politikwissenschaft sollten nach den Vorstellungen der Alliierten eine Art Frühwarnsystem sein, durch das in systematischer wissenschaftlicher Beobachtung von Gesellschaft und Politik erkannt werden sollte, wenn die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse (wieder) zu kippen drohen wie in der Weimarer Republik (Schüttemeyer 2007; Zimmer/Wurm 2007; Birsl 2008). Es ging darum, das „Davor“ (Negt 2008) zu erkennen. Die Frage, wie das ‚Davor‘ wissenschaftlich überhaupt identifiziert werden kann, ist mit Blick auf die etablierten Demokratien wohl eine der drängendsten in der Demokratieforschung der Gegenwart (Levitsky/Ziblatt 2018). Hiermit sind sowohl die Stabilität als auch die Qualität von Demokratien sowie die Wirkmächtigkeit von weltanschaulichen Gegenbewegungen zur Demokratie und Prozessen der Liberalisierung und Demokratisierung von Gesellschaften angesprochen. Gemeint sind damit populistische antidemokratische Parteien und Demagogen (Birsl 2018), die seit den 2000er Jahren zunächst in Europa, dann in Nord- sowie Südamerika Wahlerfolge erzielen und auch in Regierungsverantwortung gewählt wurden (Überblick bei Birsl 2019). In der Demokratieforschung war eigentlich immer klar, dass Demokratien stets verletzlich sind. Es gibt zwar Erkenntnisse darüber, wie und warum ‚junge‘ Demokratien wieder zusammenbrechen. Aber es fehlen historische Erfahrungen, wie etablierte Demokratien instabil werden und in eine autoritäre Transformation übergehen. Wann ist also empirisch beobachtbar das ‚Davor‘ erreicht oder vielleicht schon überschritten (ebd.) – ohne in den ewigen Abgesang der Demokratie einzustimmen? 

Wirken der Demokratieforschung in Öffentlichkeit, Politik und Gesellschaft 
Das Wirken der Demokratieforschung in den Sphären ‚Öffentlichkeit‘ und ‚Politik‘ hängt davon ab, ob demokratiepolitische Fragen Themen öffentlicher Auseinandersetzungen sind. Die Nachfrage nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist also anlassbezogen und konjunkturell schwankend. Es sind zumeist spektakuläre Ereignisse, die öffentliches und politisches Interesse wecken, wie beispielweise Wahlerfolge populistischer antidemokratischer Akteure, rassistische Übergriffe auf Geflüchtete und Asylunterkünfte, rechtsterroristische Attentate oder aktuell rechte Aktivitäten in Sicherheitsbehörden. Es ist nach eigener Erfahrung jedoch schwierig, in diesem Kontext zu thematisieren, ob solche Ereignisse Auskunft über den Zustand einer Demokratie geben oder Hinweise auf einen möglichen Rechtsruck in der politischen Kultur bieten. Jedoch haben all diese Ereignisse dazu geführt, dass in den vergangenen knapp zehn Jahren sog. Kompetenzzentren für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung mit öffentlichen Mitteln in und an Universitäten aufgebaut wurden, die interdisziplinär strukturiert sind und erstmals zu einer Institutionalisierung der Rechtsextremismusforschung beitragen. Diese Zentren bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Sie dienen dem Wissenstransfer und agieren auf lokaler sowie Bundesländerebene beratend, und dies nicht nur gegenüber der Politik, sondern gleichfalls gegenüber zivilgesellschaftlichen Initiativen. Deren Praxiserfahrungen fließen zudem wieder in die wissenschaftliche Arbeit. Es ist also ein gegenseitiger Wissenstransfer. 

Seit der Wahl Donald Trumps 2016 zum US-Präsidenten erfährt die Demokratieforschung eine verstärkte mediale Nachfrage. Das Buch der beiden US-amerikanischen Demokratieforscher Levitsky und Ziblatt „Wie Demokratien sterben. Und was wir dagegen tun können“ wurde zeitweilig zu einem Bestseller auch in Deutschland und die Autoren wurden ebenso zu gefragten Interviewpartnern wie andere Politikwissenschaftler*innen mit Kenntnissen zur Situation in den USA, aber auch zum Thema „Rechtspopulismus“. Der Erfolg des Buches ist m. E. nicht allein damit zu erklären, dass die bange Frage im Raum stand, ob eine der ältesten Demokratien zusammenbrechen könnte – mit all den Folgen auch für die Weltordnung. Es ist gleichfalls die Frage, was die Entwicklungen in den USA über die Zukunft der Demokratie in Deutschland aussagen. 

Die Ereignisse in den USA, die Leave-Kampagne in Großbritannien oder die Wahlerfolge autoritär-natio­nalistischer Parteien etwa in Ungarn, Polen, Italien oder der AfD in Deutschland haben dazu geführt, dass in der Politikwissenschaft wieder über das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit nachgedacht wird. Nicole Deitelhoff (2018, 31) etwa mahnt an, „den Streit um das demokratische Gemeinwesen ganz im Sinn als Demokratiewissenschaft (…), als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu suchen und sich in diesem – besten – Sinne als Citoyen zu verstehen“. Weiter schreibt sie: „Diese Auseinandersetzung ist ein unkomfortables und letztlich riskantes Unterfangen, denn ihr Ausgang muss notwendigerweise immer offenbleiben, um normative Bindungskräfte mobilisieren zu können. Es ist aber vielleicht eines der wenigen Unterfangen, die – normativ betrachtet – tatsächlich alternativlos sind.“ Sie meint damit die direkte öffentliche Auseinandersetzung mit Antidemokraten, die sie selbst als Politikwissenschaftlerin auch sucht und in der Polarisierungen durchaus Ziel sind. In den 1990er Jahren gab es in den Sozialwissenschaften bereits eine kontroverse Debatte darüber, ob die direkte Konfrontation gesucht werden sollte oder ob dadurch extrem Rechte aufgewertet werden bzw. ihnen eine öffentliche Plattform zur Selbstdarstellung geboten werde. Beide Argumentationen haben etwas für sich. Die aktuelle Debatte in der Politikwissenschaft über die öffentliche Sichtbarkeit des Faches zeigt jedoch, dass gegenwärtig eine Rückbesinnung der Politikwissenschaft als Demokratiewissenschaft stattfindet – weit über das Feld der Demokratieforschung im engeren Sinn hinaus (https://www.dvpw.de/informationen/debatte-zum-fach/, Zugriff: 20. 10. 2020). 

Erfahrungen aus der Corona-Pandemie 

Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie sind ambivalent. In den ersten Wochen und Monaten der Politisierung der Pandemie, vor allem im März und April 2020, nahmen das Infektionsgeschehen sowie die politischen Maßnahmen dagegen nach einer Erhebung des Instituts für Medienforschung und Medienpädagogik der Technischen Hochschule Köln in den Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF 60 bis 75 Prozent der Berichterstattung ein (Russ-Mohl 2020). Martin Henning und Dennis Gräf (2020) nennen diese Phase der Berichterstattung die „Verengung der Welt“. Aus Perspektive der Demokratieforschung war es eine hochproblematische Phase, die über ein halbes Jahr andauerte und deren langfristige Folgen für die Qualität der Demokratie noch nicht absehbar sind. Zwar wurde die Berichterstattung ab Mai wieder vielfältiger, die Welt fing an, wieder weiter zu werden, es wurde wieder mehr über andere Ereignisse berichtet. Dennoch blieben demokratierelevante Themen weitgehend ausgespart: die demokratische Legitimität der Krisenpolitik, die tiefer in Grundrechte eingriff als je zuvor in Krisensituationen nach 1945 sowie die Machtverschiebung hin zur Exekutive und Judikative. Der Parlamentarismus und damit die Repräsentanz sozialer Interessen war anders als in den meisten anderen (west)europäischen Ländern suspendiert. Bis zum Oktober 2020. Seitdem forderten nicht nur Oppositionspolitiker*innen, sondern auch Mitglieder der Mehrheitsfraktionen im Deutschen Bundestag sowie das Bundestagspräsidium ihre Rechte auf parlamentarische Mitbestimmung ein. Ähnliche Entwicklungen waren in den Bundesländern zu beobachten. Erst jetzt griffen überregionale Medien wie der Spiegel oder die Tagesthemen ‚Einsprüche‘ aus der Demokratieforschung auf, wie etwa den von Wolfgang Merkel vom Wissenschaftszentrum Berlin (Merkel 2020). 


Dies ist die eine Seite der Erfahrungen mit Medien in der Corona-Pandemie. Die andere Seite ist, dass recht frühzeitig, also bereits im März und April, aber insbesondere in den Sommermonaten die Nachfrage nach Interviewpartner*innen aus den Sozialwissenschaften und auch der Demokratieforschung in lokalen Medien, von alternativen und miteinander vernetzten Radiosendern sowie vom öffentlich-rechtlichen Deutschlandfunk zunahm. Nur: Die Reichweite der Berichterstattung und Features sind begrenzt, da sie – mit Ausnahme der lokalen Medien – nur ein höher gebildetes Publikum erreichen. 


Neue Wege der wissenschaftlichen Kommunikation 

Das WZB hat bereits im März 2020 den Internetblog „Corona und die gesellschaftlichen Folgen – Schlaglichter aus der WZB-Forschung“ geschaltet (https://wzb.eu/de/forschung/corona-und-die-folgen), durch den Erkenntnisse und Einschätzungen aus der Sozial­forschung und eben auch aus der Demokratieforschung öffentlich zugänglich sind. In Universitäten wurden interdisziplinär zusammengesetzte Diskussionsveranstaltungen zum Thema Krisenpolitik und ihren gesellschaftlichen sowie politischen Folgen gestreamt, wie beispielsweise vom Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg (https://www.online.uni-marburg.de/isem/SoSe20/docs/index.htm#corona-auftakt).


Die Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) hat sich nach der öffentlichen Kontroverse in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 2016 über die vermeintlich fehlende öffentliche Sichtbarkeit der Politikwissenschaft dazu entschieden, ab 2019 ebenfalls einen Internetblog einzurichten (https://www.online.uni-marburg.de/isem/SoSe20/docs/index.htm#corona-auftakt). 


Neben Open-Access-Veröffentlichungen von Studien hat sich die Kommunikation der Politikwissenschaft mit Öffentlichkeit, Politik und Gesellschaft verändert: Sie ist zunehmend online-gestützt. Diese Entwicklung hat sich während der Corona-Pandemie dynamisiert – auch über Videoschalten von Medien mit Interviewpartner*innen aus der (Politik-)Wissenschaft während des Lockdowns. Diese werden zunehmend Normalität, so dass die Anwesenheit in einem Aufnahmestudie oder der Besuch eines Kamerateams nicht mehr notwendig sind. Die zeitliche Taktung wird dadurch gleichzeitig kürzer, der Anspruch, dass Interviewpartner*innen nicht nur mit Wort am Telefon, sondern auch mit Bild für Fernsehübertragungen – auch Zuhause – zur Verfügung stehen, wird größer. 


Die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit wird strukturell unmittelbarer, ist zeitlich beschleunigt und räumlich entgrenzter. Der Vorteil ist, dass sich (Politik-)Wissenschaft öffentlich unabhängiger von medialen und politischen Konjunkturthemen äußern kann. Das Problem ist, dass traditionelle Medien als Vermittlungsinstanz in diesem Prozess an Bedeutung verlieren und die Wissenschaft noch nicht hinreichend auf diese unmittelbare Kommunikation vorbereitet ist. Sie muss aus ihren wissenschaftlichen ‚Spezialdiskursen‘ heraus- und in den öffentlichen Diskurs hineintreten, der anderen Regeln folgt. Hier sind im Indikativ schnelle Diagnosen und Prognosen gefragt und selten Abwägungsfragen. Die Virologie hat in der Corona-Pandemie erfahren müssen, dass sie auf diesen Umstieg in den öffentlichen Diskurs nicht vorbereitet war. Politikwissenschaft und Demokratieforschung haben damit mehr Erfahrung. Jedoch ist auch hier zu fragen, ob diese Erfahrungen schon ausreichen, eine unmittelbare Kommunikation aufzunehmen und eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. 


Was folgt? 

Die Demokratieforschung ist ein Forschungsfeld, das sich mit dem Übergang zur Demokratie sowie mit der Stabilität und Qualität von Demokratien beschäftigt. Es liegt quer zu den Teilgebieten der Politikwissenschaft und ist nur schwer abzugrenzen. In jüngerer Vergangenheit hat die Demokratieforschung durch den Aufstieg des ‚Rechtspopulismus‘ sowie die Zunahme rechter Gewalt national und international (wieder) an medialer Aufmerksamkeit gewonnen. Ihr Wirken in Öffentlichkeit, Politik und Gesellschaft ist jedoch vielfältig und erschöpft sich nicht in der Präsenz in überregionalen Medien. Neben der traditionellen Politikberatung ist sie zunehmend Partnerin auf lokalen und regionalen Politikebenen in Fragen der Demokratieförderung, oder Politikwissenschaftler*innen involvieren sich als „Citoyen“ in politischen Auseinandersetzungen. Die Corona-Pandemie hat jedoch offengelegt, dass in Krisenzeiten demokratie- und gesellschaftspolitische Fragen medial in den Hintergrund treten. Davon ist nicht allein die Demokratieforschung betroffen, sondern auch die Sozialforschung im Allgemeinen. Strategien direkter Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft über Internetblogs und andere Online-Formate sollen dem entgegenwirken und haben an Bedeutung gewonnen. Allerdings ist noch offen, welche Reichweite diese neuen Kommunikationsstrategien für die Politikwissenschaft erzielen und welche neuen Ansprüche an die Wissenschaft hieraus erwachsen.



Literatur

Birsl, Ursula 2008: Das Alles-oder-Nichts-Prinzip: Zu den Unwägbarkeiten von Karriereverläufen in der Politikwissenschaft. In: Klecha, Stephan/Krumbein, Wolfgang (Hg.): Beschäftigungssituation von wissenschaftlichem Nachwuchs, Wiesbaden, S. 89 – 120.


Birsl, Ursula 2018: Die Demokratie und ihre Gegenbewegungen: eine kritische (Selbst-)Reflexion zu Begriffen und Referenzrahmen in der Rechtsextremismusforschung. In: Politische Vierteljahresschrift (PVS), H. 2, S. 371 – 384.


Birsl, Ursula 2019: Zukunft der Demokratie. Festrede zur Eröffnung der Sommerakademie „Demokratie gestalten!“ der Begabtenförderungswerke, URL: https://www.sommerakademie-demokratie.de/hauptbeitraege-14628.htm 


Deitelhoff, Nicole 2018: Populismus und Wissenschaft. Streiten gegen das Erlahmen öffentlicher Auseinandersetzungen. In: Blamberger, Günter (Hg.): Vom Umgang mit Fakten. Antworten aus Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften, Paderborn, S. 23 – 32. 


Henning, Martin/Gräf, Dennis 2020: Die Verengung der Welt Zur medialen Konstruktion Deutschlands unter Covid-19 anhand der Formate ARD Extra -Die Coronalage und ZDF Spezial, https://www.researchgate.net/publication/343736403_Die_Verengung_der_Welt_Zur_medialen_Konstruktion_Deutschlands_unter_Covid-19_anhand_der_Formate_ARD_Extra_-Die_Coronalage_und_ZDF_Spezial [Zugriff: 24. 08. 2020]. 


Huntington, Samuel P. 1991: The Third Wave. Democratization in the Late Twentieth Century. Norman: University of Oklahoma Press. 


Levistsky, Steven/Ziblatt, Daniel 2018: Wie Demokratie Sterben. Und was wir dagegen tun können, 3. Aufl. München. 


Merkel, Wolfgang 2020: „Ich nenne das: Regieren durch Angst“, Interview in der Wochenzeitung Die Zeit am 14.10.2020, https://www.zeit.de/politik/deutschland/ 2020-10/corona-politik-demokratie-angela-merkel-regierung-pandemie-wolfang-merkel [Zugriff: 17.10.2020]. 


Munck, Gerardo L. 2003: Vergleichende Demokratieforschung. In: Berg-Schlosser, Dirk/Müller-Rommel, Ferdinand (Hg.): Vergleichende Politikwissenschaft, 4. Aufl. Opladen, S. 129 – 150.


Negt, Oskar 2009: Der politische Mensch. Demokratie als Lebensform, Göttingen. 


Russ-Mohl, Stephan 2020: Herdentrieb. Ein Overkill. Corona-Berichterstattung verzerrt die Maßstäbe dafür, was alles relevant ist. So verbreitet sich eine gefährliche Angst. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 240 v. 17./18. Oktober 2020, S. 5.


Schmidt, Manfred G. 2003: Vergleichende Policy-Forschung. In: Berg-Schlosser, Dirk/Müller-Rommel, Ferdinand (Hg.): Vergleichende Politikwissenschaft, ­ 4. Aufl. Opladen, S. 261 – 276. 


Schüttemeyer, Suzanne S. 2007: The Current State of Political Science in Germany. In: Klingemann, Hans-Dieter (Ed.): The State of Political Science in Western Europe, Opladen/Farmington Hills, S. 163 – 186. 


Zimmer, Annette/Wurm Felix W. 2007: Stand und Perspektive des Faches Politikwissenschaft. In: DVPW-Rundbrief, Nr. 136, S. 130 – 144.



Zitation

Birsl, Ursula (2020). Neue Wege der Demokratieforschung, in: POLITIKUM Sonderausgabe 2020, S. 22-29.

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