Bücher für den Politikunterricht: Globale Infrastrukturen
- Andreas Köpfer, Justin J. W. Powell, Raphael Zahnd (Hg.): Handbuch Inklusion international. Globale, nationale und lokale Perspektiven auf Inklusive Bildung. Verlag Barbara Budrich: Opladen u. a. 2021, 580 Seiten, als PDF im Open Access
Inklusive Bildung ist ein Begriff, dessen Bedeutung, Implikationen und mit ihm verbundene Anforderungen Forscher*innen und Praktiker*innen aus zahlreichen Domänen und Ländern beschäftigen. Der Sammelband „Handbuch Inklusion international“ bündelt 28 Perspektiven auf dieses weite Feld auf Deutsch und Englisch unter dem Anliegen, „einen Ein- und Überblick über den vielschichtigen internationalen Diskurs um Inklusive Bildung zu geben“ (S. 9). Hierzu liefern Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen – u. a. Erziehungswissenschaft, Sonderpädagogik, Disability Studies und Politikwissenschaft – Beiträge zu ihrer Forschung, die inklusive Bildung auf unterschiedlichen Ebenen global, regional und lokal untersucht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf vergleichenden Perspektiven.
Das Sammelwerk geht von einem weiten Inklusionsbegriff sowie einem sozial-konstruktivistischen Verständnis von Behinderung aus, welches diese „als Wechselwirkung von systemischen Rahmenbedingungen bzw. Kontextfaktoren und personenbezogenen Dispositionen“ versteht (S. 23). Bei inklusiver Bildung geht es demnach um den „Prozess der Beseitigung von Barrieren und Benachteiligungen in Bildungssystemen und -organisationen“ (S. 11). Dazu müssen „[p]olitisch-normative Setzungen Inklusiver Bildung“ in „Prozesse der Steuerung in Bildungssystemen“ (ebd.) übersetzt werden.
Deren internationale und komparative Untersuchung machen die Herausgeber als Forschungsdesiderat aus. Sie verweisen v. a. mit dem global bedeutsamen Anspruch auf inklusive Bildung als Menschenrecht, der in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) verankert ist, bzgl. dessen Umsetzung sich aber „ein zwiespältiges Bild […] variierend nach Kontext“ (S. 14) zeigt, auf die Relevanz.
Die Untersuchungen basieren auf vielfältigen theoretischen Perspektiven und methodischen Herangehensweisen wie bspw. Policy-Analysen und Diskursanalysen und nehmen unterschiedliche Untersuchungsgegenstände in den Blick. Strukturiert werden diese vielfältigen Beiträge nach einer Einleitung, in der die Herausgeber Entwicklungslinien der Inklusionsforschung aufzeigen
(S. 11–41), in drei Hauptteile.
Der erste beschäftigt sich mit theoretischen, methodologischen und begrifflichen Grundlagen der Auseinandersetzung mit dem Thema Inklusion.
Der zweite Teil steht unter der Überschrift „Komparative Perspektiven zu ausgewählten nationalen, regionalen und lokalen Bildungskontexten“ und ist geordnet nach den Bereichen „Gesetzliche Bedingungen und Governance“, „Schulstrukturen, -kulturen und -praktiken“ sowie „Schule, Unterricht…
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