Der Rezensent

Thomas Gill ist Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung.

Literaturtipp

Marcus Rediker: Das Sklavenschiff. Eine Menschheitsgeschichte. Assoziation A: Berlin/Hamburg 2023, 479 S. 

12,4 Mio. Menschen wurden zwischen dem späten 15. und dem späten 19. Jh. als Sklaven aus Afrika verschleppt und in Sklavenschiffen gewaltsam über den Pazifik befördert. 1,8 Mio. überlebten die Überfahrt nicht. Die Geschichte ist die Geschichte der Sieger. Wir wissen um die Bedeutung dieser Gewalt für die Entwicklung des Kapitalismus. Über die Verschleppten, ihre Erfahrungen und ihr widerständiges Handeln bis hin zum offenen Aufstand, über die Zustände auf den Sklavenschiffen wissen wir wenig. Der US-Historiker Rediker legt seit Jahren Arbeiten zur Geschichte von unten vor, so auch mit dem Sklavenschiff das Ergebnis von 30 Jahren Forschung. Er schildert die Zustände auf den Schiffen, die brutale Hierarchie zwischen Kapitän, Seeleuten und Gefangenen und den allgegenwärtigen Tod. Die Lektüre ist schmerzhaft, aber hilfreich, um das den Daten zugrundeliegende Drama verstehen zu können.

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