Die empirische Studie gewinnt dieser Tage erneut an Aktualität und Relevanz. Die Verfasser*innen haben 10 Einzelinterviews und 6 Gruppendiskussionen mit Lehrkräften in Berlin geführt und diese nach der Grounded-Theory-Methode ausgewertet. Die Leser*innen finden nun die kategorial gegliederte, pointiert und lesbar geschriebene Zusammenfassung der Befunde. Neben den Deutungsmustern der Befragten sind für Praktiker*innen sicher die Kapitel zu anti­semitischen Situationen und pädagogischen Interventionen besonders lesenswert. Die Autorinnen stellten aber auch Verharmlosungen, Unsicherheit und Ambivalenz, Wissenslücken und Relativierungen fest. Auch die Tatsache, dass in Interventionen oft die Täter*innen adressiert werden, die Perspektiven der Betroffenen und sie selbst unsichtbar bleiben, kann zu einer kritischen Reflexion gegenwärtigen pädagogischen, antisemitismuskritischen Handelns beitragen.

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